Die Geschichte der Dutch Ghostbusters
Es war an einem grauen, kalten und windigen Herbstabend. Ich war in einem kleinen schottischen Dorf und trank Whisky im örtlichen Pub. Das Licht war schummrig und das Pub war leer - fast leer. Der Barmann schenkte meinen getorften Whisky ein, während der alte Seemann mit dem einen Holzarm ein Ale nach dem anderen trank. Ich kam mit dem orangebärtigen Seemann ins Gespräch, der mit dem stärksten schottischen Akzent die wildesten Sagen erzählte. Nach meinem zweiten oder achten Whisky - ich weiß es nicht mehr genau - erzählte er die folgende Geschichte:
Es war 1578, Holland wurde von schrecklichen französischen Seefahrergeistern heimgesucht. Das ganze Land wurde von einer Armee dieser dummen Geister terrorisiert. Jede Nacht, gerade wenn die guten Leute einschliefen, erschienen die Geister und sagten nichts anderes als "Oh no, no. Vous ne pouvez pas dormir." Was im Grunde genommen bedeutet: "Oh, nein, nein. Ihr könnt nicht schlafen." Niemand wusste, warum dieses Ärgernis begann - es war am 14. Juli dieses Jahres und das Unglück war nicht aufzuhalten. Mitte Oktober ging kein einziger Holländer mehr nüchtern ins Bett. Es gab kein Verhandeln, kein Stummschalten - die Geister plapperten weiter, immer weiter. Die Menschen versuchten alles, was man sich vorstellen konnte, aber kein Zauber konnte die Geister bezwingen. Das ganze Land war am Verzweifeln. Müde und betrunken, tagein, tagaus.
Wenn nicht der folgende glückliche Zwischenfall eingetreten wäre, wären die guten Leute die Geister nie losgeworden. Am dritten Dezember war es Fenna van Vonnel, die in ihrem Delirium versehentlich das magische Heilmittel mischte. Fenna arbeitete in einer feinen Manufaktur für schöne Socken. Noch nie hatte sie Rot mit Gelb gemischt, aber Fenna war auch noch nie so besoffen. "Na und?", dachte sie und machte mit den Socken weiter. Die orange Farbe gefiel ihr und sie beschloss, sie zu tragen.
Wie jeden Abend goss sie sich ordentlich einen hinter die Binde und ging in ihr Bett, um auf den Geist zu warten. Ich sollte erwähnen, dass sie die Socken immer noch trug, um sich warm zu halten. Und prompt tauchte das Gespenst aus dem Nichts auf und begann seinen Satz: "Oh no, no, no, no,..." Doch plötzlich wurde sein Gesicht weiß und der Satz blieb ihm im Halse stecken. Es schien, dass die Farbe, die schöne Farbe, von den Socken, die aus der Decke hervor schauten, ihm nicht gefiel. Er fing an zu schreien "C'est horriiiiible!" und mit einem großen "PUFF" verschwand er.
Fenna war verwirrt, erkannte aber prompt, dass das, was sie fabrizierte, die Kreaturen sehr schnell verschwinden lassen würde. Keine zwei Tage später lagen alle Holländer mit orangefarbenen Socken in ihren Betten. Und siehe da, alle Geister verpufften.
Fenna wurde zur Ritterin geschlagen, das hat sie sich auch redlich verdient. Und falls Du, lieber Leser, es noch nicht bemerkt hast, das ist die Geschichte - ob Du es glaubst oder nicht -, wie Orange zur holländischen Nationalfarbe wurde.