Die Geschichte des Porthos
Doch dieser Tag sollte eine unerwartete Wendung nehmen, als jemand mit starker Faust gegen das Eingangstor hämmerte. Langsamen Schrittes schlenderte Porthos Richtung Tor. Er erwartete niemanden und wollte prinzipiell auch keinen Besuch. Als er einen Blick durch den Türschlitz tat, konnte er jedoch seinen Augen nicht trauen. Sein Herz hüpfte und er riss das Tor auf. Es war sein einst treuer Weggefährte D’Artagnan. Das lockige dunkle Haar, die rehbraunen Augen, die kräftige Gestalt – ohne Zweifel, er war es! Noch bevor Porthos in Erinnerungen schwelgen konnte, sagte D’Artagnan: „Sei gegrüßt, Porthos. Ich habe den langen Weg auf mich genommen um Euch mitzuteilen, dass sich die Königin in großer Gefahr befindet. Lasst uns keine Zeit verlieren, es eilt! Ich erkläre Euch alles am Wege.“ Porthos überlegte keine Sekunde. Er war bereit, sein altes Leben wieder zu leben – als armer aber hochangesehener Mann, der für das Gute einsteht und für Gerechtigkeit und Freiheit kämpft. Und das an der Seite seiner engsten Kumpanen, den zwei anderen Musketieren.
So lange hatte er von diesem Zeitpunkt geträumt, nun war er gekommen. Doch nicht nur in seinen Träumen hatte er sich auf diesen Moment vorbereitet. In Andenken an sein Söldnerdasein und die abenteuerliche Zeit hatte er auch Socken in den Farben des einstigen Wappens der Musketiere weben lassen. Rot, blau und grün – symbolisch für Edelmut, Tapferkeit und Loyalität. Er öffnete die Schublade und holte die edlen Strümpfe heraus. Sie sollten nun Teil der neuen Uniform der Drei Musketiere werden und ihnen auch an kalten Tagen ein Gefühl des Komforts und der Wärme geben.
Gemeinsam mit D’Artagnan schwang er sich auf sein Pferd, um Richtung Flussufer zu reiten und vereint in den Kampf für Gerechtigkeit loszuziehen. Einer für alle, alle für einen.