Die Geschichte des Aramis
Es fiel Aramis wie Schuppen von den Augen. Es handelte sich bei dem Offizier um seinen engen Freund D’Artagnan. Ohne es sich anmerken zu lassen, erinnerte sich der Priester an die vergangenen und fast schon vergessenen gemeinsamen Abenteuer. Aramis verbrachte die Stunden der darauffolgenden Nacht hellwach im Bett liegend. Sollte er wirklich die Ruhe seines neuen Lebens im Orden wieder gegen das gefährliche und aufregende Söldnerdasein als Teil der Drei Musketiere eintauschen? So viel hatten sie miteinander erlebt. Als arme, aber hochangesehene Männer waren sie für das Gute eingestanden und hatten für Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft. Die Freiheit aber hatte ihren Preis. Oft fanden sie sich in hochriskanten Situationen wieder und entkamen dem Tod nur um Haarebreite.
Im Morgengrauen, noch bevor seine Brüder wach waren, sattelte er das einzige Pferd im Stall und ritt entschlossen Richtung Seine. Am Ufer bei der alten Eiche konnte er bereits seine Kumpanen und die für sie bereit gelegten Uniformen erblicken. Ohne große Worte, aber trotzdem voller Stolz, zogen sich die Männer die edlen Gewänder an. Zu guter Letzt streiften sie sich die Strümpfe in den Farben ihres einstigen Wappens über. Rot, blau und grün – symbolisch für Edelmut, Tapferkeit und Loyalität.
Vereint als die Drei Musketiere ritten sie gemeinsam mit D’Artagnan los, um der Königin zu Hilfe zu eilen. Einer für alle, alle für einen.